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Justitia-Skulptur erhält eine Waage

Eine Justitia-Skulptur aus Holz, ca. 25 cm groß, soll eine Waage aus Silber erhalten. Ein Steg hält zwei Waagschalen, diese sind an Ketten befestigt; der Steg selber wird von einer Kette gehalten, die durch die Hand der Justitia läuft.

Die Waagschalen

Für die Waagschalen zeichne ich mit einem Zirkel zwei gleichgroße Ronden mit einem Durchmesser von 38 mm auf Silberblech auf und säge sie aus. Die Fläche ihrer Außenkanten feile ich glatt und verbessere auch ihre runde Form noch etwas. Mit einer feineren Feile breche ich die scharfen Ränder im 90°-Winkel.

Die Bohrlöcher werden eingezeichnet.

In jede Ronde bohre ich nun drei Löcher in gleichmäßigem Abstand zueinander und gleichmäßig zur Außenkante.

In der Kugelanke werden die beiden Ronden in der Vertiefung mit dem größten Durchmesser mit dem entsprechenden Kugelpunzen aufgetieft. Der Punzen sollte um zwei Materialstärken kleiner sein als die Vertiefung der Anke. Der Zirkel hatte auf jeder Ronde in der Mitte eine kleine Spur hinterlassen. Diese Seiten lege ich in der Anke nach unten.
Nach dem Auftiefen haben die beiden Ronden nun die Form von Schalen angenommen.

Nun feile ich die Kanten der Schalen gerade und ziehe sie anschließend umgedreht über grobes, dann feines Schmiergelpapier. So werden ihre Ränder völlig plan. Außerdem versäubere ich die Oberflächen der Schalen mit Schmiergelpapier und -schwämmen, damit alle sichtbaren Kratzer entfernt werden und ihre Ober- und Unterseiten makellos sind.

Schalen nach dem Auftiefen

Der Steg der Waage

Die Waage soll einen Steg bekommen, an dem die Waagschalen aufgehängt sind. Die Länge des Stabes ergibt sich aus dem Platzbedarf der beiden Schalen, also 2 mal 38mm plus etwas Platz zum freien Schwingen. Von einem 3 mm Runddraht säge ich 80mm ab. Ja, das ist zu kurz, doch der Steg soll im Querschnitt eine flache Form bekommen. Zwei, drei Durchgänge durch die Blechwalze werden das erreichen; dadurch streckt sich außerdem der Draht und erhält die richtige Länge.

Da die beiden Enden des Steges abgerundet werden sollen, kommen zuerst wieder Feilen und Schmiergelpapier zum Einsatz. Anschließend schicke ich den Draht durch die Blechwalze.

Nachdem das geschehen ist, biege ich das flachere Drahtstück mit der Ringzange in eine schon etwas geschwungene Form.

Danach werden drei Ösen für die Ketten angelötet – zwei an der Unterseite des Steges für die Schalen, jeweils recht weit außen, und eine in der Mitte auf der Oberseite für die Kette, die die Waage hält. Durch den Vorgang des Lötens wird das ganze Metall rekristallisiert, es entspannt sich und wird leichter formbar. So kann ich dem Steg, nachdem er ein Bad in der Beize genommen hat, mit Fingern und Halbrundzange seinen schönen endgültigen Schwung geben.

Nun werden …

… die Ketten …

… abgemessen: Zum Einen für die Schalen, die der Steg hält – dafür benötige ich sechs gleichlange Kettenstücke –, zum Anderen für die Kette, die die ganze Waage hält. Zunächst überlege ich mir die passende Länge für die Schalen. Von einer langen Ankerkette schneide ich mit dem Seitenschneider ein passendes Stück ab und zähle ihre kleinen Ösen, 45 Stück an der Anzahl. Fünf weitere Kettenstücke werden an ihren Ösen abgezählt und zugeschnitten. Das ist eine ganz schöne Herausforderung für die Augen, die permanent über die kleinen Kettenglieder huschen müssen und keine übersehen dürfen … Wehe, wenn man sich verzählt. 😉

Als das geschafft ist, hänge ich an jedes Kettenstück an einem seiner Enden eine kleinere Öse, die das Verbindungsglied zu einer größeren Öse ist. Diese wird dann in eines der Bohrlöcher einer Schale eingehängt. Nun nimmt der Steg die Schalen auf: Die Ketten hänge ich in seine äußeren Ösen an der Unterseite.

Es fehlt noch das Kettenstück, das durch die Hand der Justitia läuft und die Waage hält. Das ist nun flott gemacht: Ein in der Länge passendes Teil der Kette hänge ich mit beiden Enden in die mittlere Öse des Steges an seiner Oberseite. Fertig.

So sieht die fertige Waage aus.

Weitere Berichte von mir findet ihr auf der Seite Ellen.

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