Fairtrade, Direct Trade und Greenwashing in der Edelsteinbranche

Im April 2025 hatte ich die Gelegenheit, an einer spannenden Fortbildung in Sri Lanka teilzunehmen, die sich mit den wichtigen Themen Fairtrade, Direct Trade und Greenwashing in der Edelsteinbranche befasste. Sri Lanka, bekannt als die „Perle des Indischen Ozeans“, bietet dank seiner reichen geologischen Vielfalt und einzigartigen Geschichte den idealen Rahmen für ein solches Seminar. Es waren zwei Wochen voller Informationen, Begegnungen, Abenteuer und spannender Eindrücke.
Ich werde hier nicht versuchen, den Inhalt des Seminars wiederzugeben, das ist einfach zu viel – aber ich finde es wichtig, einmal die verschiedenen Begriffe halbwegs sauber zu definieren. Wir sprechen ja nicht nur in der Edelsteinbranche von Fairtrade und diskutieren über die Auswirkungen eines eventuellen Lieferkettengesetzes. Was also ist Fairtrade, was ist Direct Trade und was ist Greenwashing?

Fairtrade

Fairtrade fokussiert sich auf die Sicherstellung fairer Arbeitsbedingungen, gerechter Löhne und den Schutz der Umwelt. Es zielt darauf ab, bestehende Ungleichheiten in der Lieferkette zu minimieren und transparentere Prozesse zu schaffen. Wichtig ist dabei zu betonen: es ist eine Absichtserklärung. Fairtrade bedeutet nicht, dass die Löhne gerecht sind und auch nicht, dass der Umweltschutz gegeben ist.
Direct Trade
Im Vergleich dazu setzt Direct Trade verstärkt auf den direkten Kontakt zwischen Käufern und Produzenten, wodurch Zwischenhändler umgangen werden. Dieser Ansatz ermöglicht nicht nur bessere Preise für die Minenarbeiter, sondern fördert auch eine stärkere Kontrolle über den Handel und die Rückverfolgbarkeit der Edelsteine. Bei Direct Trade ist die Transparenz der Prozesse in aller Regel höher als bei Fairtrade. Und wer schon mal bei mir in der Schmiede war, weiß, ich habe Edelsteine aus Ecofairem Abbau aus Brasilien, die ich immer sehr gerne anbiete 🙂 Sprecht mich darauf an, ich werde versuchen dieses Segment weiter auszubauen.

Greenwashing

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Fortbildung war das sogenannte Greenwashing. Dieser Begriff beschreibt den Versuch von Unternehmen, durch irreführende oder übertriebene Behauptungen ein nachhaltiges Image zu vermitteln, ohne tatsächlich entsprechend zu handeln. Greenwashing ist in der Edelsteinbranche genauso problematisch, wie in jeder anderen Branche, da Verbraucher zunehmend Wert auf ethisch einwandfreie Produkte legen. Diese Entwicklung finde ich toll. Jedem ist klar, dass man nicht mit dem Kauf einer Jeans den Regenwald rettet, auch wenn das auf der Hose steht. Genauso ist es mit Edelsteinen. Für meinen Teil will ich auch weiterhin versuchen so transparent wie möglich zu arbeiten.
Sri Lanka ist ein faszinierendes Land mit außergewöhnlichen Vorkommen an Edelsteinen wie Safiren und Rubinen, und sie werden seit Jahrhunderten geschätzt. Die geologische Beschaffenheit der Insel bot die idealen Bedingungen für die Entstehung dieser hochwertigen Steine.
Allerdings leidet das Land nach wie vor unter den langfristigen Folgen des verheerenden Tsunamis von 2004, der ganze Gemeinden zerstörte und die lokale Wirtschaft schwer traf.
Die Buddha-Statue hat die Höhe der Tsunami-Welle.






So, jetzt kommt nach der Theorie die Praxis. Ich versuche euch mitzunehmen in ein Abenteuer im Abenteuer.
Fortbildung in Sri Lanka
Das Essen ist scharf. Scharf ist kein Ausdruck.
Der Verkehr ist chaotisch. Chaotisch ist eine Untertreibung.
Die Temperaturen sind tropisch. Es war so heiß!
Es gibt da Tiere von klein bis riesig, von süß bis giftig.
Die Kultur ist Jahrhunderte alt und reich an Bauwerken, Ritualen und anderen Zeugnissen.
Die Edelsteine sind traumhaft schön und an jeder Ecke.
Es war ein richtig krasses Abenteuer!








Blüten, einfach weil sie so schön sind 😉


