Eine Schnecke als Goldenes Reisetagebuch

„Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen. Drum nähme ich den Stock und Hut und tät das Reisen wählen.“
Matthias Claudius (1740-1815)

Ja, genau. Ich auch! Wenn es aber eine Weltreise ist? So richtig einmal ganz rund um die Welt? Dann ist es eine ziemlich lange Geschichte, die erzählt werden müsste. Und dafür gibt es dann ein Reisetagebuch. Nichts gegen Geschichten. Ich erzähle ja selbst gerne Geschichten, am liebsten über Schmuck. Aber manchmal ist es auch gut, wenn etwas zusammenfasst wird. Wenn das eine Foto, der eine Gegenstand gefunden wird, der die ganze Reise wieder vor dem inneren Auge auferstehen lässt. Also: Welches Symbol bindet das komplette Reisetagebuch zusammen?

Unser Kunde wusste genau was sein Symbol ist.

Es war ein Fragment von einer Schnecke, die er gemeinsam mit seiner Frau am Strand in Sydney gefunden hatte. Ein unscheinbareres graues Trümmerteil, ein flaches Stück von einem Schneckengehäuse. Es war ein Wunder, dass sie es im Sand gesehen hatten und es war, ehrlich gesagt, erstaunlich, dass er es mitgenommen hatte.

Nun bat er mich, dieses Fragment mit einem Opal aus Lighting Ridge zu kombinieren – als Geschenk für seine Frau. Für alle Nicht-Opal-Nerds: Lighting Ridge ist, wie z.B auch Coober Pedy, eine Gegend in Australien, die bekannt ist für die schönsten Edelopale, die gefunden werden können. Schwarzopale. Opale, die sehr selten, in hoher Qualität und damit auch nicht billig sind. Die Kombination von einem so edlen Stein und der Schneckenscherbe war für mich erstmal erstaunlich. Aber ich liebe Schnecken, alles was eine Spirale ist oder mit Muscheln (Austern) zu tun hat. Und ich hatte die Hoffnung, dass die Schneckenscherbe, wenn man sie in Gold abgießt, eine tolle Struktur zeigen würde. Die Rückseite zeigte das Schneckengehäuse, die hätte ich mir als Vorderseite vorstellen können.

Ja klar. Ich habe das Ergebnis ja schon vorweg gezeigt – die Schnecke ist so wunderschön geworden, die Struktur ist in Gold abgegossen ein wirklicher Hingucker. Um es kurz zu machen: Ich mag Aufträge dieser Art. Wir haben vereinbart die Schnecke zu gießen und zu schauen, was sie zeigen würde.

Ein Anhänger zum ein- und Aushängen an der Schnecke

Zeitgleich habe ich eine Auswahl von Schwarzopalen aus Lighting Ridge kommen lassen. Das geht natürlich auch in Deutschland. Wir arbeiten mit einem Opalhändler zusammen, der Opale in jeder Qualität aus allen Regionen der Welt in denen Opal abgebaut wird, anbietet. Unser Kunde hatte dann die Qual der Wahl. Die Schwarzopale aus Lightning Ridge sind wirklich unfassbar schön. Die Schnecke wurde, ohne große Änderungen, zu einem Anhänger. Den Schwarzopal haben wir in eine schlichte Zarge gefasst und als einhängbares Extra an eine dünne Kette gehängt. So kann die Schnecke als Kette getragen werden und bei besonderen Anlässen kann der Opal unter die Schnecke eingehängt werden.

Schnecke aus Gold mit Opal — Schnecke aus Gold mit Schwarzopal

Nachträge

Jetzt bleibt noch eines nachzutragen: Die beiden Weltenbummler hatten sich in Sydney in die Opale aus Lighting Ridge verliebt. Sie wussten genau, welcher Schimmer, welche Tiefe und was für ein Farbenspiel in diesen Edelopalen zu sehen ist. (Fotografieren lässt es sich nur ganz schwer!) Aber die beiden hatte sich verkniffen einen so teuern Stein zu kaufen um als nächstes im südafrikanischen Dschungel oder als übernächstes im südamerikanischen Hochland auf dieses wertvolle Stück aufpassen zu müssen. Sie hatten eine unscheinbare Schnecke an dem Punkt gefunden, an dem sie am weitesten entfernt von zu Hause gewesen und sich am nächsten waren – und das war das Symbol, das ihr Reisetagebuch zusammengefasst hat. In Gold gegossen, hatte es ein wirklich würdige Form.

Noch ein (kurioser) Fakt: in Sydney gibt es einen tollen Zoo: Taronga Zoo. Die beiden haben diesen Zoo besucht und sich dort ganz besonders über ein Elefantenbaby gefreut. Ich habe meine Schwester nach Australien (z.Zt. Sydney) verloren. Ein Grund, weshalb ich ein besondres Auge auf Opale habe 😉 Ich sehe meine Schwester extrem selten. Bei dem einzigen Besuch, den wir als Familie bei ihr in Sydney gemacht haben, haben wir selbstverständlich den Zoo besucht. Und so ergab es sich, dass mein Kunde und ich Fotos von dem süßen Babyelefanten verglichen haben und baff waren, wir knapp wir uns verpasst hatten.