die Ausbeute aus einem Korb!

Ratnapura

Ratnapura: Die Stadt der Edelsteine

Ratnapura

Ratnapura, wörtlich übersetzt „Stadt der Edelsteine“, ist ein faszinierender Ort, der tief im Hochland Sri Lankas liegt. Berühmt ist die Umgebung für seine Edelsteinvorkommen und vor allem die Safirminen. So zieht dieser Ort sowohl Händler als auch Touristen an, die nach den schönsten Edelsteinen und Schmuckstücken suchen. Und da mussten wir natürlich auch hin!

Da unsere Basis weiter in Hikkaduwa war, ging es um 4 Uhr morgens los. In Ratnapura wollten wir vor 9 Uhr sein, denn auf dem Edelsteinmarkt werden um diese Zeit die Funde des Vortages verkauft. Es ist ein kleiner Flecken unter freiem Himmel. Ein paar Tische mit Pappkartons darauf um mit den Schwarzlichtleuchten die angebotenen Edelsteine gut inspizieren zu können. Eine Lupe, eine Lampe, eine Waage und schon bekommen wir von allen Seiten Edelsteine – Rohsteine – angeboten und gezeigt. Unter freiem Himmel, ich weiß, ich wiederhole mich.

Ich kenne mich mit Rohware zu wenig aus, ich habe mich nicht getraut etwas zu kaufen, aber es ist so faszinierend zu sehen, wie die Rohware gehandelt wird.

Das ist der Markt. Dann gibt es noch die Börse.

Die Edelsteinbörse in Ratnapura

Wir besuchten einen Broker. In diesem Fall war das ein Minenbesitzer, der auch die Steine von anderen Händlern gegen Provision verkauft. Diesmal in einem klimatisierten Büro. Geschliffene Steine. Egal welche Edelsteine – wenn es sie gibt, dann hier. Mich hatte ein Padparadscha Safir interessiert. Mir wurde ein großer Safir gezeigt, der mir tatsächlich zu sehr ins braun ging. Padparadscha ist eine Farbe, die zwischen Orange und Pink liegt. Es sei aber der einzige Padparadscha. Schade. Dann habe ich mir nicht behandelte und nicht erhitzte blaue Safire zeigen lassen. Dafür ist Sri Lanka ja berühmt: der Ceylon Safir. Hier hätte ich an liebsten gleich mehrere Stücke mitgenommen. Zwischenzeitlich waren aber die verschiedenen Händler ausgeströmt und haben nach weiteren Padparadschas gefahndet. Uns wurden noch so viele Steine gezeigt – auch mehrere Padparadschas.

Für mich: ein Traum.

Anschließend ging es über die Straße (Abenteuer 😉 ), zwischen zwei Häusern eine Treppe rauf, dann mehrere Treppen in verschiedenen Winkeln hinauf und dann standen wir in einer Schleiferei. Hier saßen drei Edelsteinschleifer, die gerade dabei waren, Edelsteine zu schleifen, zu facettieren und die Facetten zu polieren. Die Lupe ist am Zeigefinger festgewachsen, da bin ich sicher. Es war faszinierend zu zu schauen, wie die drei Männer trotz unserer neugierigen Fragen und Blicke, konzentriert eine Facette nach der anderen poliert haben.

Die lebhaften Märkte

Ratnapura hat nicht nur den Edelsteinmarkt. Der Edelsteinmarkt geht nahtlos in den normalen Markt über. Eben noch Safire als Rohware, jetzt Flipflops. Der Markt ist ein farbenfrohes Spektakel, das die Vielfalt der lokalen Produkte und die von weiter weg zeigt. Obst, Gemüse, Gewürze, Trockenfisch, Kleidung und alles was man sich nur denken kann, werden angepriesen.


Öl wird in Limoflaschen verkauft, Bethel bekommt man an jeder Ecke und auf keinen Fall darf die Lotterie fehlen. Ein Gewusel und ein Treiben, laut, hektisch, voll – und harmonisch.

Edelsteine - Flipflops. Dazwischen liegen drei Meter

Die Safirminen in der Umgebung

Die Mine ist leider voll Wasser gelaufen, wir können nicht runter

Unweit von Ratnapura befinden sich Safirminen, die für ihre hochwertigen (blauen) Safire bekannt sind. Auch hier waren wir zu Besuch bei einer Mine, die nicht für Touristen zugänglich ist. Hier war der Plan, dass wir wirklich in die Mine rein steigen können. Wie gesagt, Ende der Saison, beginnende Regenzeit. Bei Regen kann in den Minen nicht gearbeitet werden. Die Safirmine war noch einen Tag bevor wir ankamen aktiv. So dass wir am nächsten Tag die Mine besichtigen könnten, ohne die Arbeit zu stören. Der Plan war gut. Das Wasser war aber schneller. Die Mine war nicht begehbar.

Wir standen in der Hitze und schauten zu, wie die Arbeiter die Säcke mit den Steinen, die sie die letzten Tage aus der Mine geholt hatten in Körben wuschen. Dann wurden die Körbe dem Besitzer vorgelegt und er suchte in Windeseile mit scharfem Blick die besten Stücke raus. Es ist unglaublich, wie wenige Stücke in einem großen Korb gefunden werden. Die Arbeit in den Minen und die Wäscherei ist eine nicht zu unterschätzende Plackerei. Nur ein paar Steine, von all den vielen Kilos bewegten Steins, werden dann gehandelt und später geschliffen.

Kühe und Wasserbüffel, Flughunde und Fledermäuse

In und um Ratnapura sind Kühe und Wasserbüffel ein alltäglicher Anblick und spielen eine große Rolle im Leben der Menschen. Kühe liefern Milchprodukte und sind oft ein Zeichen von Wohlstand, während Wasserbüffel bei der Bewirtschaftung der Reisfelder unverzichtbar sind. Es sind keine heiligen Kühe wie in Indien. Ich habe mich oft gewundert, an welchen in meinen Augen unmöglichen Ecken jemand eine Kuh angebunden hatte. Aber der Verkehr ging immer problemlos an den Tieren vorbei, so wuselig und voll es auch war, die Kühe oder auch Hunde, hatten Vorrang.

ein Baum voller Flughunde

Auf der Insel gibt es große Flughunde, die in Trauben in Bäumen hängen, aber auch kleine Fledermäuse.

Die Fledermäuse fliegen in der Dämmerung, ich wollte sie so gerne fotografieren, aber das habe ich nicht geschafft.

Das Hochland von Sri Lanka

Das Hochland Sri Lankas, das Ratnapura umgibt, ist ein Naturwunder mit üppigem Grün und eindrucksvollen Berglandschaften. Kühlere Luft war uns versprochen, aber ganz ehrlich, es war heiß. Was für eine Sonne! Hier liegen die Teeplantagen des Hochlands. Der Kontrast zur Küstenregion ist erstaunlich. Man hat das Gefühl durch eine ganz andere Natur zu fahren als an der Küste. Die Insel ist unfassbar vielfältig.

Blüten, einfach weil sie so schön sind 😉

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