Nietring

Ein Nietring – von Ellen

Für diesen Nietring überlege ich mir verschiedene Entwürfe und entscheide mich für eine recht geradlinige Form.

Der Ring soll aus fünf Metallschichten bestehen, aus drei Silber- und zwei Messingblechen. Von der Stärke her sollen die äußeren Silber- und die Messingbleche innen jeweils
1mm aufweisen. Das Silberblech in der Mitte soll eine geringere Stärke haben.

Technische Skizze des Nietrings
Technische Skizze des Nietrings

Arbeitsschritte: planieren, anreißen, sägen

Zunächst müssen die Bleche vorbereitet werden. Die Silberbleche walze ich plan. Den inneren Umriss – die Ringweite – und die äußeren Umrisse des Ringes übertrage ich mit Hilfe von Zirkel und Lineal auf eines der Messingbleche, das als Schablone für die anderen Bleche dient.

Allerdings ist eines der Silberbleche etwas zu klein für den äußeren Durchmesser des Ringes. Nun kann ich die beiden Silberbleche entsprechend mit der Walze bearbeiten oder die äußere Form des Ringes ein wenig ändern. Hier entscheide ich mich für letzteres, damit die Bleche nicht dünner werden. Im Nachhinein denke ich jedoch, es wäre für die Form des Ringes schöner gewesen, den ursprünglichen äußeren Umriss beizubehalten. So fällt nun die spitze Stelle etwas weniger markant aus. Es handelt sich dabei nur um Bruchteile eines Millimeters. Doch das macht für das Auge etwas aus!

Zunächst säge ich bei allen Blechen jeweils innen den Platz für den Finger aus. Dazu bohre ich nahe der Umrisslinie ein Loch und setze dort die Säge an. Anschließend säge ich die äußere Form des Ringes aus.

Arbeitsschritte: Nieten positionieren, bohren und den Nietring zusammenfügen

Nun mache ich mir Gedanken über die Platzierung der Nieten, die ich mit einem dünnen Marker aufmale, bis ich zufrieden bin. Es wird vier Nieten geben. Als erstes setze ich die Bohrungen für die Nieten auf meinem Schablonenblech mit einem kleinen Kugelfräser an. Anschließend bohre ich die Löcher mit einem 1mm-Bohrer. Mit Hilfe des Bohrers übertrage ich mit meiner Schablone die Löcher auf alle vier weiteren Bleche.

Das in der Reihenfolge oberste Blech wird von unten gebohrt, das unterste Blech von oben, damit es möglichst wenig Macken auf den äußeren Seiten des zukünftigen Ringes gibt.

Alle Säge- und Bohrlochkanten entgrate ich nun etwas mit der Feile, da die Kanten durch das Sägen und Bohren etwas aufgeworfen sind.

Die einzelnen Scheiben des Rings
die einzelnen Scheiben des Rings

Die Löcher für die Nieten an den äußeren Blechen senke ich mit einem etwas größeren Kugelfräser leicht an – passend für die 1 mm-Bohrlöcher – damit ich später die Köpfe der Nieten dort einpassen kann.

Für die Nieten knipse ich von einem Silberdraht, mit der Stärke 1 mm, vier ca. 10 mm lange Stücke ab. Diese Stifte spitze ich an einem Ende mit der Feile etwas an, um sie besser durch die Löcher führen zu können. Sie müssen immerhin durch 5 Metallschichten hindurch.

Der Nietring ist zusammengesteckt
Der Nietring ist zusammengesteckt.

Mit Hilfe einer Zange stecke und ziehe ich die kleinen Drahtstifte durch die vier Löcher. So ist zumindest der Plan … Das gestaltet sich nicht so einfach und an einer Stelle widersetzt sich ein Blech hartnäckig. Sein Bohrloch sitzt ein klein wenig versetzt zu den anderen Löchern. Wieder eine Sache von einem Millimeterbruchteil – doch es ist kein Durchkommen. Dieses Loch bearbeite ich mit einem Walzenfräser an der Innenseite und weite es dadurch etwas in der passenden Richtung auf. Das Setzen der Niete ist immer noch schwierig; wieder muss ich noch ein wenig am Bohrloch verändern, dann geht es endlich.

Alle vier Stifte stecken nun in den vorgesehenen Löchern. Ihre Enden säge ich jetzt jeweils mit ein klein wenig Überstand, etwa eine Sägeblattstärke, ab.

Arbeitsschritte: nieten, versäubern und schleifen

Im fertigen Ring sollen die Nieten sichtbar sein. Die Enden der Stifte werden nun an ihren Rändern mit der Kantenseite eines kleinen Hammers auf einem kleinen Amboss mit viel Geduld in die Breite geklopft. Die Köpfe, zunächst noch gerade und kantig abgesägt, sollen sich jeweils in die Senkungen einschmiegen und möglichst plan, ganz leicht abgerundet, zur Blechoberfläche sein. Zunächst bearbeite ich das Ende eines Stiftes, dann das andere Ende des gleichen Stifte auf der anderen Seite. Das geschieht immer im Wechsel, bis die Niete recht gut sitzt. Anschließend nehme ich mir den zweiten Stift vor, denjenigen, der in der Diagonalen zur Ersten sitzt.

Das Bearbeiten mit dem Hammer ist nicht einfach, denn es sollen ja möglichst nur die Ränder der Stifte getroffen werden und nicht das Blech in der Umgebung.

Zu guter Letzt bringe ich die Ränder mit einer groben Feile jeweils auf die gleiche Höhe, anschließend versäubere ich die geraden Ränder mit einer feineren Feile, dann die gebogenen Flächen mit der Hummel und zum Schluss auch noch die geraden Kanten – vorsichtig – mit der Hummel. Die Ober- und Unterseiten des Ringes bearbeite ich mit gröberen, dann mit feinerem Schleifpapier.

Der fertige Nietring
der fertige Nietring

Würde ich diesen Ring noch einmal machen, würde ich die Nieten aus Messingstiften anfertigen, damit sie sich als Deko-Akzente optisch schöner absetzen.

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