Fertigungverfahren Trennen – von Miriam

Für Goldschmiede gibt es viele Fertigungsverfahren. Eine haben wir schon im Namen: das Schmieden. Aber es gibt (neben vielen weiteren) noch ein wirklich sehr wichtiges  und oft verwendetes Fertigungsverfahren, dass Trennen von Metallen.

Theorie – muss auch sein 😉

Keil

Wenn ein senkrechter Keil mit genügend Kraft auf ein Metall wirkt, wird dieser an der Wirkungsstelle verdrängt. Der Zusammenhalt von dem Gefüge löst sich und das Metall wird getrennt.
Wird der Keil aber schräg zur Oberfläche angesetzt, um seine Wirkung zu erzielen hebt er Span ab. Es ensteht Materialverlust. Eine Feile besteht aus dutzenden von winzigen Keilen. Eine Säge aus hintereinander liegenden Keilen. Graveure benutzen bei ihrer Arbeit diese Spanende Formung und verwenden die unterschiedlichen Winkel als Gestaltungswerkzeug.
Beispiel: Feilen, Sägen und Gravieren

Feilenaufbau Skizze

 

Schneiden

Bei den zerteilenden Trennverfahren treten hingegen keine Späne auf. Wie bei einer Schere schieben sich hier zwei Keile aneinander vorbei. Das Metall wird dabei abgequetscht- dadurch entsteht kein Metallverlust. Die Arbeitsdauer ist geringer als beim Sägen, jedoch sind nur bestimmte Blechstärken gut schneidbar und die Schnittfläche ist gequetscht und nicht glatt wie beim Sägen.

Beispiel: Blechschere

 

Sägen

Das Sägeblatt besteht aus hintereinander angeordneten Zähnen, die eine Keilwirkung haben. Durch jede Ab-Bewegung schneiden die einzelnen Sägeblattzähne Metallspäne ab. Diese Metallspäne werden so lange von den Zahnlücken festgehalten bis sie aus dem Metall herauskommen. Mit jeder Ab-Bewegung schiebt sich die Säge weiter in das Metall hinein. Sammeln sich zu viele weiche Späne zwischen den Zähnen, kann sie Säge stocken, weil sie sich verklemmt.

Das Sägeblatt wird so in den Bügel eingespannt, dass die Zähne nach unten in die Sägerichtung weisen.  Mit einer leichten Spannung wird das Sägeblatt zwischen die Spannbacken mit den Flügelschrauben befestigt.

Sägeblatt Skizze

 

Feilen

Die Feile gehört auch zu den spanabhebenden Verfahren. Wie auch die Säge, besitzt sie Zähne die das Metall in den Zwischenräumen hält bis es an der Kante des Werkstückes abgegeben wird. Der Abstand und die Anzahl der Zähne bestimmen den sogenannten „Hieb“. Je feiner und näher die Zähne desto feiner wird auch das Metall bei der Auf- und Abwärts-Bewegung auf dem Werkstück, abgetragen.

Unterschiedliche Arten:
Große Feilen: haben einen separaten, eingeschlagenen Holzheft und sind vergleichsweise groß.
Nadelfeilen: besitzen keinen Holzheft, sondern einen runden, strukturierten Griff.
Echappementfeilen: sind die kleinere Version von der Nadelfeile.

Feilenarten Skizze

 

Bohren

Der Vorgänger der heutigen Bohrer ist der manuelle bedienbare Dreul. Er funktioniert mit zwei Schneiden auf der gleichen Seite, jedoch etwas anders als der Bohrer heutzutage. Auch der Bohrer gehört, dank seiner meißelartigen Schneiden an der Spitze des Bohrkopfes, zu den Spanabtragenden Verfahren. Hier wirken gleichzeitig Schnitt-und Vorschubfkraft, während die Schneiden gegen das Metall geführt und die Späne nach außen transportiert werden. Die Drehzahl muss je nach Material angepasst werden, da beim Bohren der Bohrkopf nicht zu heiß drehen darf.

Bohrerarten:
Spitzbohrer: Nach den beiden Schneiden verjüngt sich der Bohrer zu einer Taillie. Die Reibung im Bohrkanal wird vermindert, jedoch gleicht er keine freihändige Führung aus.

Eureka-Bohrer: Er ist die Weiterentwicklung des Spitzbohrers, der statt einer Taillie nun eine Nut besitzt. Dadurch besitzt er eine höhere Knickfestigkeit und eine lässt sich sicherer freihändig führen.

Spiralbohrer: Dieser Bohrer besitzt zwei Nuten, die dadurch eine hohe Drehgeschwindigkeit haben. Er kann jedoch eine dünne „Seele“ besitzen, wodurch der Bohrer wieder leichter umknickt.

Zentrumsbohrer: Da die Schneiden in einer Ebene rechtwinklig zu einander stehen, wird dieser Bohrer nur verwendet, um Vertiefungen in einem Flachen Boden zu erzielen.

 

Fräsen

Ähnlich wie Bohrer, wirken Fräser auch Spanabtragend. Die Schneidezähne befinden sich rings um den Körper, der um die eigene Achse rotiert. Dadurch kommen die vielen Schneidezähne, bei leichtem Druck auf das Material, nach einander zum Einsatz und tragen die Späne nach außen.

 

 

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