Was haben Zungenschienen- und Bandring-Varianten, Facetten- Schmelz- und legierte Ringe gemeinsam? Sie alle werden unterhalb der Finger-Knöchel getragen, also direkt über der Handfläche. Bei Midi-Ringen ist das etwas anders, denn das besondere bei Ihnen ist, dass sie direkt oberhalb des Knöchels getragen werden. Entlang des im Folgenden beschriebenen Kundenauftrags durfte ich gleich zwei solcher Midi-Ringe fertigen.
Draht biegen
Zu Beginn nahm ich ein gutes Stück 750er Gelbgolddraht und wickelte ihn als Spirale um den Ringriegel. Dabei wickelte ich die Spirale bewusst enger als die Ringe werden sollten, da sich durch das Umformen des Drahtes die Spannung im Material verstärkt und goldene Spirale beim Abnehmen vom Ringriegel „aufspringt“, also größer wird.
Löten und rund schmieden der Midi-Ringe
Von der so entstandenen Spirale sägte ich drei gleich große „Riesen“- Ösen ab und lötete sie einzeln zu. Die drei Ringe schmiedete ich nun mit einem Belzeritt-Hammer auf dem Ringriegel vorsichtig rund. Gerade bei einem sehr dünnen Draht ist es wichtig darauf zu achten, dass das Material keine Macken bekommt, da man diese später schlecht wegfeilen kann und jede Feilbewegung das Material nur unnötig dünner machen würde.
Zwei der rund gerichteten Ringe sollten so miteinander verlötet werden, dass sie sich kreuzen und ein X entsteht. Der dritte Goldring sollte eine kleine Fassung mit einem Brillanten bekommen.
Midi-Ring mit Fassung
Für die Fassung sägte ich ein kleines Stück von einem dünnen Rohr ab. Anschließend sägte ich einen der rund gerichteten Ringe an der Lötstelle auf. Vorsichtig bog ich mit meinen Fingern den Ring soweit auf, dass ich an beiden Enden mit der Rundfeile eine kleine Rinne feilen konnte. Danach passte ich die Fassung auf etwas Spannung zwischen die beiden Enden ein und lötete die Fassung fest. Abschließend wurde der Brilliant eingefasst und der Ring versäubert.
Midi-Ring mit X-Form
An den beiden verbleibenden Ringen markierte ich die Stellen, an denen diese sich später kreuzen sollten mit einem Edding. Mit einer Rundfeile feilte ich nun Rinnen, die einerseits dafür sorgten, dass die Ringe besser miteinander verbunden werden konnten und anderseits auch als „Führung“ für die Ausrichtung der sich überkreuzenden Ringe dienten. An einem der beiden Ringe feilte ich dabei eine Rinne innen und bei dem anderen Ring außen im gleichen Winkel.
Entlang der gefeilten Führungslinien hielt ich die Ringe nun mit einer Pinzette zusammen und lötete sie zu einem Ring zusammen. Nachdem ich auch diesen Ring versäubert hatte, waren beide Ringe bereit zur Übergabe.
Die fertigen Midi-Ringe
Wer mehr von mir sehen möchte, auf ‚Miriam‚ ist mittlerweile eine Menge zu sehen 🙂