Der Bandring gehört zu den Basis-Ringarten und stellt von der Form her das Gegenstück zum Zungenschienenring dar. Auf Grundlage solcher Basisringe können – unter anderem mittels eingefasster Steine – unglaublich viele Varianten angefertigt werden.
Schmelzen und Walzprofil erstellen
Für die Fertigung meines eigenen Bandrings stellte ich mir zunächst ein Walzprofildraht her. Dazu schichtete ich einen Altsilber-Haufen auf meiner Lötunterlage, deckte es gut mit Flussmittel ab und schmolz es zu einer länglichen Form.
Mithilfe der Drahtwalze, walzte ich die lange Form Stück für Stück in ein Walzprofildraht bis ich die gewünschte Profilstärke erreicht hatte. Das überschüssige Ende sägte ich feinsäuberlich ab, um es für spätere Aufträge wieder verwenden zu können. Mit dem zurecht gesägten Walzprofil machte ich mich an die eigentliche Bandring-Übung. Das Schmelzen und Herstellen eines Walzprofiles ist optional, da man auch mit einem bereits fertigen Walzprofil arbeiten kann.
Walzen
Wie auch beim Zungenschienenring, markierte ich mir mit Edding zunächst die Mitte des Walzprofils. Diesmal begann ich jedoch nicht von der Mitte des Walzprofiles aus in beide Richtungen auslaufend zu walzen, sondern ließ gerade diesen Bereich unangetastet. So walzte ich stattdessen jeweils von beiden Enden des Walzprofils abwechselnd und reduzierte immer wieder den Abstand der Blechwalze, um die Materialstärke zu seinen Enden hin auszudünnen. Wichtig ist es, das Walzprofil zwischendurch zu glühen, damit das Material weich und formbar bleibt. Nach Abschluss der Walzarbeiten blieb damit ein Profildraht, dessen Mittelpunkt noch die Anfangshöhe hatte und der gleichmäßig auslaufend zu beiden Seiten hin immer dünner wurde.
Rund richten, löten und schmieden
Um es beim Biegen etwas leichter zu haben, legte ich das Walzprofil in die Riefenanke und brachte es mithilfe des Gegenstücks in eine rundlichere Form. Den Rest bog ich mit der Ringbiegezange soweit voreinander wie ich konnte und sägte den Überschuss ab.
Danach steckte ich den Ring wieder auf den Ringriegel und schmiedete die Kanten Runder, um mir spätere Feilarbeit weitestgehend zu ersparen. Hierbei achtete ich darauf, rechtzeitig mit dem Schmieden aufzuhören, um den Ring nicht wieder zu groß werden zu lassen.
Die noch etwas rustikale Grundform verlötete ich und schmiedete den Ring auf dem Ringriegel rund. In der Ringweiten-Änderungsmaschine drückte ich den Ring nun ein gutes Stück kleiner.
Feilen und Oberfläche
Da ich den Großteil der Grundform von außen bereits geschmiedet hatte, konnte ich schneller und mit weniger Materialverlust die restliche Form feilen.
Nach dem Feilen bombierte ich noch den Ring von innen und stempelte ihn. Zum Abschluss brachte ich eine Hochglanzpolitur auf die Oberfläche als Finish.