Champagnerfarbene Diamanten
Die 4 C der Diamanten haben wir ja im ersten Teil dieser kleinen Diamantkunde besprochen. Hier geht es um die Farbe, die Colour. Genau wie beim Schliff (Cut), ist es spannend den Standard zu kennen – und zu wissen, wann man ihn verlassen will. Ich finde: bei der Farbe ist es genauso! Die weißen Steine sind die wertvollsten, gar keine Frage. Es gibt aber auch Brillanten, sie haben eine leicht gelbliche, hellbraune (nun, champagnerfarbe) Tönung. In meiner Wahrnehmung wirken sie daher nicht so hart wie weisse Brillanten – äh Diamanten :-). Ich verarbeite champagnerfarbene Diamanten sehr gerne. Dazu sind sie natürlich günstiger als weiße Steine.


Dieser Spannring ist beispielsweise mit einem champagnerfarben getönten Brillanten hergestellt, der 2ct Brillant in diesem Anhänger ist auch champagnerfarben – ich finde beide klasse!
Champagnerfarbene Diamanten oder Brillanten haben wir auch in BrittasSchmiede, so kann man sie gut neben weiße Brillanten legen und entscheiden, welche Steine verarbeitet werden sollen.
Es gibt aber auch cognacfarbene Diamanten, auch hell grüne oder gelbe. Zum Teil konnte ich nicht widerstehen und habe solche Steine in der Werkstatt zum anschauen. Diese Farben werden meist unter dem Begriff „fancy“ zusammengefasst. Die tollsten roten und pinken Diamanten stammen aus der Argyle Mine in Australien. Von dort kommen aber auch champagnerfarbene Diamanten.
Die champagnerfarbenen Diamanten sind eine wunderbare Möglichkeit echte Diamanten zu einem günstigen Preis zu erhalten. Es ist aber nicht die einzige Möglichkeit. Auch beim Schliff gibt es qualitätsminderen Faktoren, die auch den Preis senken. Wenn die restliche Qualität der Diamanten stimmt, dann sind diese Steine manchmal charaktervoller und passender als weiße Brillanten. Gerade bei Upycyling-Projekten. Zwei Schliffarten mag ich kurz Vorstellen:
Altschliff-Diamanten
Als Diamanten zu Brillanten geschliffen werden konnten, aber das alles noch nicht so exakt und präzise wie in moderner Zeit geschliffen wurde, da gab es manchmal Steine, die hatten keine komplett geschliffene Spitze. Sie hatten im Schliff ein Loch.

So einen Diamanten habe ich mal unter der Lupe fotografiert. Der rote Punkt in der Mitte des Steines zeigt den „Makel“. Es ist ein Altschliff-Diamant. Auch sonst sieht man: die Facetten sind nicht rundum gleichmäßig. Die weißen Strahlen gehen nicht in der gleichen Intensität rundherum. Auch die Einschlüsse (dunkle kleine Flecken) sind zu erkennen. Aber ganz ehrlich: Der Diamant ist ein Stein einer Kundin. Er funkelt und strahlt wie es ein Brillant tun soll. Und das Schmuckstück, dass daraus geworden ist, das hat keinen sichtbaren Makel.
Manchmal sind auch die Proportionen nicht optimal, um alles Licht zurück zu reflektieren. Dann ist der obere Teil etwas zu hoch. Wenn man das beim Einfassen berücksichtigt, fällt es nicht so stark auf. Wie gesagt: all diese Faktoren mindern die Qualität. Allerdings sind Diamanten ein Naturprodukt. Solange die Qualitätsminderung im Preis berücksichtigt ist, finde ich es einwandfrei auch Diamanten mit „Makel“ zu verarbeiten. Gerade auch, wenn der Stein in einem alten Schmuckstück war, also (Familien-)Geschichte hat.
Diamant-Rosen
Rosen liebe ich sehr. Es handelt sich um „flache“ Diamanten, auf denen relativ unregelmäßig Facetten angestellt sind. Im Mittelalter konnte man Diamanten lediglich spalten. Sie wurden dann mit der Spaltfläche nach unten eingefasst. Auf die Oberseite wurden zuvor Facetten angebracht – so gut das eben ging. Das heißt dann Rosenschliff.
Unten ist ein Beispiel von einem Ring mit einer opaken Diamant-Rose:

Und hier ein Ring mit Safire als Trillion und Mehreren Diamant-Rosen. Die Rosen waren in geerbtem Schmuck – mir gefällt die „Modernisierung“ wirklich gut!

